Veranstaltungen 2015
19. November 2015: IDENTITÄT-EN ZUGEHÖRIGKEIT-EN VISION-EN. Welche feministischen Bewegungen brauchen wir heute? Und wer sind "Wir"?
12. November 2015: 5. langen Nacht der diskriminierungsfreien Szenen - Archivführung im FFBIZ
Was ist ein feministisches Archiv? Was kann ich dort finden? Was fehlt?
Wie kommt das Material ins Archiv? Was kann ich damit machen? All das
und mehr möchten wir euch bei einer Führung durchs Archiv zeigen und
erzählen.
Anmeldung: workshop [at] ffbiz [punkt] de
Wann: 12.11.2015, 17.30 Uhr (Dauer ca. 1 – 1,5 Std.)
Wo: Eldenaer Straße 35, 10247 Berlin
Wegbeschreibung: http://www.ffbiz.de/kontakt/index.html
Die Räumlichkeiten sind barrierearm, der Eingang ist ebenerdig, die
Räumlichkeiten im 1. Stock sind über einen Fahrstuhl erreichbar und es
existiert ein rolli-gerechtes WC. Die Archivführung findet in deutscher
Lautsprache statt.
6. Mai 2015: Gefährliche Bettgenossinnen. Filmschnipsel zu queeren Klassenkämpfen (20h / @k-fetisch)
Die Anfänge der linken Lesben- und Schwulenbewegungen
in Deutschland und Frankreich waren in den 1970er Jahren von dem
Versuch bestimmt, Lesben und Schwule analog zur marxistischen
Klassentheorie als revolutionäres politisches Subjekt zu denken. Die
Spaltungen in radikale und bürgerliche Homos sowie das uneingelöste
Versprechen auf ein revolutionäres sexuelles Subjekt suchen bis heute
queerfeministische Kämpfe heim.
Wir schauen und diskutieren
Fimszenen, die vom Versuch und seinem Scheitern handeln, Lesben, Schwule
und Queers als Klassensubjekte zu formieren. Womit hängt dieses
Scheitern zusammen? Wie prägen die Debatten von damals unsere Politik
von heute? Und wie lassen sich Sexualität und Klasse gegenwärtig
zueinander denken? Welche Rolle spielen Sexualität und Klasse in
aktuellen queerfeministischen Kämpfen?
Filmszenen u.a. aus:
"Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er
lebt" (Rosa von Praunheim 1971), "Faustrecht der Freiheit" (Rainer
Werner Fassbinder 1975), "Das Burlebübele mag i net: Bewegte Lesben in
Ost und West Berlin" (Anke Schwarz, Sandra (Luka) Stoll und Roman
Klarfeld 2008), "Le F.H.A.R. » (Carole Roussopoulos 1970).
22. April 2015 Kurzfilmabend & Diskussion zum Thema Sexualität(en) (20h / @tristeza – Pannierstr. 5, 12047 Berlin)
Kuschelige Bärte, Latexhandschuhe und Comicdildos
Nach einem Input von Julia König zeigen wir Kurzfilme, die wir zum
Thema Sexualität(en) zusammengestellt haben und möchten unter anderem
diesen Fragen nachgehen:
Kann Pornographie feministisch sein? Wie
lässt sich nicht-heteronormative Sexualität filmisch darstellen? Wie
wichtig ist die Gegenmedialität?
Julia König interessiert sich für
widersprüchliche Inszenierungen ebenso wie für konkrete Dilemmata
politischen Handelns und für den Vorrang des Objekts. An der Uni
Frankfurt/Main arbeitet sie unter anderem zu kritischer Sexualforschung
und (queer-)feministischer Theorie.
8. April 2015: Verliebt, verzopft, verwegen (20h / @tristeza – Pannierstr. 5, 12047 Berlin)
Geschichten lesbischer (Un-)Sichtbarkeit im Wien der 50er und 60er Jahre
Österreich 2009, 64min, Farbe und S/W
Ein Film von Katharina Lampert und Cordula Thym
Mit Rosmarin Frauendorfer, Ursula Hacker, Birgit Meinhard-Schiebel
Ganz schön grau und verzopft war die Bundeshauptstadt anno dazumal. Die Szene war – sofern es sie überhaupt gab – schwul. Besonders einladend wirkte der sogenannte ‚Sub’ jedoch nicht: Im Falle der (nicht seltenen) Polizeirazzien mussten Lesben und Schwule schön gesittet an den Tischen sitzen – ganz ‚normal‘ und ‚unauffällig‘. Lesbisches Leben fand im Privaten, Verborgenen statt. Bilder davon gibt es, im Gegensatz zu anderen Ländern, in Österreich nur sehr wenige. Diese visuelle Leerstelle existiert – mit einer Unterbrechung in den gut dokumentierten 1970er Jahren, in denen die Lesbenbewegung politisch wie medial durchaus präsent war – im Grunde bis heute. Obwohl „Lesben immer und überall sind“.
Katharina Lamperts und Cordula Thyms ambitioniertes Regiedebüt beschäftigt sich mit Lebensmodellen und Netzwerken lesbischer Frauen in Wien in den 1950ern und 60ern. Im Mittelpunkt von „verliebt, verzopft, verwegen" stehen Interviews mit drei Zeitzeuginnen, die sich zu jener Zeit in der Szene bewegten und auf eloquente, unterhaltsame und erfrischend (selbst-)ironische Weise davon berichten, wie es war, sich schon in der Jugend als „anders“ zu erleben und trotz der gesellschaftlichen Hindernisse und ohne positive lesbische Vorbilder ihre eigene Identität zu finden. (Diesen Text und mehr zum Film findet ihr hier.)
25. März 2015: Vessel (20h / @k-fetisch – Wildenbruchstr. 86, 12045 Berlin)
von Diana Whitten, 2014, 90 min, englische OF
Der
Film begleitet die Entstehung und die Arbeit der Organisation "Women on
Waves", die mit ihrem Projekt Frauen aus Ländern helfen, in denen
Abtreibung verboten ist. Am Anfang stand die Idee der Ärztin Rebecca
Compert, Abtreibungen auf einem Schiff in internationalen Gewässern
durchzuführen, um damit nationale Gesetzgebungen umgehen zu können. Der
Film zeigt nicht nur die Arbeit von "Women on Waves" von der Gründung im
Jahr 2000 an, die von einem spektakulären Medienrummel begleitet war;
sondern auch die Probleme, mit denen sie sich über die Jahre
konfrontiert sahen.
Im Anschluss an die Vorführung werden die Berliner Feministin, Schriftstellerin, Publizistin und Filmemacherin Sarah Diehl sowie Aktivitistinnen aus der Gruppe Ciocia Basia mit uns den Film diskutieren. Ciocia Basia ist eine Gruppe von polnischen und deutschen Aktivistinnen in Berlin, die Frauen aus Polen mit einer ungewollten Schwangerschaft helfen, kostengünstig nach Berlin zu kommen um hier einen sicheren Schwangerschaftsabbruch zu bekommen.
4. Februar 2015: Audre Lorde – Die Berliner Jahre 1984-1992 (20h / @tristeza – Pannierstr. 5, 12047 Berlin)
Dagmar Schultz mit Ika Hügel-Marshall und Ria Cheatom, Deutschland, 2012, 84min, deutsch-englische Originalfassung
In „Audre Lorde - The Berlin Years 1984 to 1992" dokumentiert Dagmar Schultz anhand persönlicher Video- und Audioaufzeichnungen die Zeit Audre Lordes in Berlin und ihr Wirken in der deutschen Frauenbewegung. Während ihres Aufenthaltes als Gastprofessorin wurde sie zur entscheidenden Mentorin und Initiatorin der Afro -Deutschen Bewegung. Die Dokumentation gibt einen Einblick in ihre Berliner Jahre und lässt die Freund_innen und Mitstreiter_innen zu Wort kommen.
Den offiziellen Filmtrailerfindet ihr hier, die Webseite zum Film hier.
25. Februar 2015: Vulva 3.0 (20h / @k-fetisch – Wildenbruchstr. 86, 12045 Berlin)
von Claudia Richarz und Ulrike Zimmermann, 2014, 79 min, deutsch
Claudia
Richarz und Ulrike Zimmermann gelingt es in ihrem Film "Vulva 3.0" den
Diskurs um das 'weibliche' Genital aus der Kultur- und
Medizingeschichte, der Sexualpädagogik, der Kunst, der Chirugie usw. zu
beleuchten und damit eine Geschichte von Tabuisierung und Kontrolle
nachzuzeichnen.
Anschließend Diskussion.
4. Februar bis 6. Mai 2015: HEUTE SCHON AN MORGEN DENKEN? – QUEERFEMINISTISCHE FILMREIHE
27. Februar 2015: Archivführung und Einblicke in den Hilde Radusch Nachlass (17h / @FFBIZ)
Archivführung FFBIZ, Präsentationen aus dem Radusch-Nachlass durch Ilona Scheidle.
Das
FFBIZ öffnet am 27.2. sein Depot und zeigt wie das Archiv
arbeitet. Anlässlich des Queer-History-Months und des zwanzigsten
Todesjahres einer Gründungsfrau des Frauenforschungs, -bildungs- und -informationszentrums wird der Nachlass von
Hilde Radusch vorgestellt.
Hilde Radusch (1903-1994) war Frauenrechtlerin, antifaschistische Widerstandskämpferin und streitbare Politikerin für die Akzeptanz lesbischer Frauen. Sie gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten der lesbisch-schwulen Emanzipationsbewegungen des 20. Jahrhunderts.