Selbstverständnis
Das FFBIZ ist eines der ältesten und bedeutendsten Frauenbewegungsarchive in Deutschland und die bestandsgrößte Einrichtung ihrer Art.
Das feministische Archiv, das von Aktivistinnen 1978 gegründet wurde, dokumentiert die Geschichte der Frauenbewegungen seit 1968 sowie die sozialen, politischen und künstlerischen Entwicklungen, die von ihnen ausgingen und bis in die Gegenwart reichen. Darüber hinaus finden sich in der Sammlung Dokumente und Nachlässe von Frauen seit dem späten 19. Jahrhundert. Seit Archivgründung haben zahllose FFBIZ-Mitglieder und Unterstützer*innen neben Archivgut aus Berlin und der Bundesrepublik auch Frauenbewegungsdokumente aus nahezu allen Teilen der Welt zusammengetragen. All diese Materialien, die in traditionellen Einrichtungen lange als nicht archivwürdig galten, werden von uns kontinuierlich erschlossen, professionell archiviert und zur öffentlichen Nutzung bereitgestellt.
Das FFBIZ sammelt Dokumente jeder Art zu allen feministischen Themen, Strömungen, Perspektiven.
Das Archivgut des FFBIZ eröffnet feministische Perspektiven, ermöglicht Auseinandersetzungen und legt Widersprüche offen. Im Kontext der Debatten um ein intersektionales Verständnis von Feminismus haben wir zudem begonnen, unsere Sammlungspraxis offensiver als politisches Projekt einer mehrheitlich weißen Frauenbewegung zu problematisieren. Das Archiv – in den Anfängen ein reiner Frauenraum – steht heute Menschen aller Geschlechter offen und bezieht auch in seiner inhaltlichen Ausrichtung queerfeministische Perspektiven und Materialien mit ein. Als FFBIZ-Team sehen wir es als unsere Aufgabe thematisch so breit wie möglich zu Feminismen und Frauenbewegungen zu sammeln. So zeigen wir die Lebendigkeit und Vielfältigkeit der Bewegungen. So machen wir Kontroversen, Umbrüche und Kontinuitäten sichtbar. So vermitteln wir zwischen feministischen Generationen und Strömungen.
Gesammelter Feminimus
kann etwas bewegen.
Heute inspirieren Plakate aus den 1980er Jahren Aktivist*innen bei der Demoplanung gegen den § 218. Wissenschaftlerinnen nutzen Fotos und Dokumente von der weiblichen Kriminalpolizei aus den 1930er Jahren für historische Ausstellungen. Bildende Künstlerinnen stellen Materialien aus der Frauengesundheitsbewegung in ihren Selbsthilfe-Workshops in einen neuen Kontext. Viele dieser Ergebnisse finden als Abschlussarbeiten oder Dokumentationen wieder Eingang in das FFBIZ-Archiv und belegen so aktuelle Perspektiven auf alternative Lebensformen, Geschichtserzählungen und politische Kämpfe.
Neben dem Sammeln und Bewahren von kritischen Stimmen aus Vergangenheit und Gegenwart widmet sich das FFBIZ auch der Erinnerung.
Wir organisieren Veranstaltungen, bieten Archivführungen an und steuern Beiträge zu Workshops, Konferenzen und Publikationen bei. Mit FFBIZ-eigenen Veröffentlichungen verbreiten wir aktuelles Wissen und neue Quellen. Darüber hinaus engagiert sich das FFBIZ-Team in zahlreichen Netzwerken, Arbeitsgruppen und Gremien.