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Stellungnahme zu den Vorwürfen gegen Ralf Dose

Wir möchten Bezug nehmen auf die Nachricht vom Rücktritt von Ralf Dose als Geschäftsführer der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft.

Das FFBIZ arbeitet seit Jahren gemeinsam mit der MHG und dem Spinnboden Lesbenarchiv an dem Projekt eines gemeinsamen Archivzentrums.

Wir nehmen die Vorwürfe bezüglich der Mitarbeit von Ralf Dose (ehemaliger Geschäftsführer der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft) in der Arbeitsgemeinschaft humane Sexualität (ahs) und deren Verstrickungen in pädoaktivistische Kreise sehr ernst. Von diesen Vorwürfen haben wir im Sommer 2024 erfahren. Daraufhin führten wir intensive Gespräche innerhalb unserer Einrichtung, aber auch mit den anderen beiden Archiven. Im November 2024 fand eine gemeinsame Mediation statt. Dies sollte der Startpunkt für eine weitere Auseinandersetzung mit dem Thema sein.

Die öffentliche Thematisierung von Ralf Doses Rolle in der ahs im Januar 2025 kam unserer weiteren Auseinandersetzung mit der Thematik zuvor. Nach weiteren Gesprächen trat Ralf Dose als Geschäftsführer der Magnus Hirschfeld Gesellschaft (MHG) zurück und ist seither auch nicht mehr an dem gemeinsamen Projekt Archivzentrum beteiligt.

Für uns im FFBIZ hat die Aufarbeitung dieser Vorwürfe höchste Priorität. Daher begrüßen wir den Schritt, ein wissenschaftliches Gutachten zur Rolle von Ralf Dose in der ahs erstellen zu lassen und dieses zu veröffentlichen. Wir sind uns bewusst, dass Entscheidungen schneller und klarer hätten getroffen werden müssen. Es wird eine interne Auseinandersetzung damit geben, um zukünftig besser in solchen Situationen reagieren können.

Die gemeinsame Versicherung aller Mitarbeiter*innen in den drei beteiligten Einrichtungen, dass sexualisierte Gewalt in jeglicher Form aufs Schärfste verurteilt wird, hat uns dazu ermutigt, weiterhin im Kontext des Archivzentrums zusammenzuarbeiten. Die fehlende Auseinandersetzung mit pädoaktivistischen Strukturen hat über Jahre dazu beigetragen, diese Form sexualisierter Gewalt zu bagatellisieren. Wir sind uns einig, dass eine ernsthafte Aufarbeitung dringend nötig ist, und werden unseren Teil dazu beitragen.

Mit Andreas Pretzel, dem neuen Geschäftsführer der MHG, haben wir eine vertrauensvolle Person an unserer Seite für das gemeinsame Projekt Archivzentrum gewonnen, die unsere Verurteilung von Pädoaktivismus uneingeschränkt teilt.

Wir werden über weitere Schritte und die Veröffentlichung des Gutachtens informieren.